25.04.2022
Von Omarama in den nebligen Morgen
Wir starteten früh in Omarama, um der brennenden Mittagssonne zu entgehen und den Tag in der kühlen, stillen Morgenluft zu beginnen. Die Landschaft lag in einem mystischen Nebel, der langsam der aufgehenden Sonne wich und die Umgebung in ein goldenes Licht tauchte. Es war eine der zauberhaftesten Stimmungen, die wir während unserer gesamten Reise erlebten. Die ersten Kilometer führten uns sanft aus Omarama hinaus, die Strecke war leicht ansteigend und relativ eben – ein perfekter Auftakt für den anstrengenden Tag, der vor uns lag.
Der Aufstieg - Härtetest für Rad und Fahrer
Nach der sanften Einrollphase führte uns die Route auf eine Hochebene und entlang einer Bergkette. Hier wurde der Weg anspruchsvoll: Ein Trail, der eher für Mountainbikes als für vollbepackte Tourenräder gedacht war, forderte uns heraus. Steile Anstiege, lose Steine und schroffe Felswege machten diese Etappe zu einem echten Härtetest – insbesondere für Thomas, der sein Rad mit dem Anhänger den Berg hinauf kämpfte. Doch die Anstrengung wurde belohnt. Vom höchsten Punkt des Trails bot sich uns ein überwältigender Ausblick auf den tiefblauen Lake Ohau, der in der Ferne glitzerte. Ein Anblick, der uns kurz innehalten und die Schönheit der Natur in vollen Zügen genießen ließ.
Die Abfahrt - Konzentration und Belohnung
Auch die Abfahrt war alles andere als einfach. Der steile, steinige Weg verlangte volle Konzentration und Vorsicht, aber der Ausblick auf den See und die umliegenden Berge machte jede Anstrengung mehr als wett. Als wir schließlich den See erreichten, waren wir erschöpft, aber auch glücklich und stolz auf das, was wir an diesem Tag geschafft hatten.
Entspannung und Erholung in der Lake Ohau Lodge
Unsere Unterkunft für die Nacht, die Ohau Lodge, bot genau die Erholung, die wir nach diesem Tag brauchten. Das wunderschöne Zimmer mit Blick auf den See und die dahinter liegenden Berge war ein perfekter Ort, um die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen. Obwohl uns die Mücken am Seeufer ein wenig zusetzten, war der Anblick des Sonnenuntergangs und später des Sonnenaufgangs am nächsten Morgen schlichtweg magisch. Die Lodge, abseits der üblichen Touristenpfade gelegen, war ein stilles Juwel – ein Ort, der uns mit seiner Ruhe und Schönheit überraschte.
Fazit - Eine Etappe, die in Erinnerung bleibt
Die dritte Etappe des Alps 2 Ocean Radwegs war mit Sicherheit die anspruchsvollste unserer Reise, aber auch diejenige, die uns am stärksten in Erinnerung bleiben wird. Die Mischung aus körperlicher Herausforderung und atemberaubender Natur machte diesen Tag zu einem besonderen Erlebnis, das uns gezeigt hat, wie sehr sich Anstrengung und Belohnung in der Natur verbinden können. Obwohl wir an diesem Tag „nur“ 36 Kilometer zurückgelegt haben, fühlte es sich an, als hätten wir 360 Kilometer bewältigt – eine Strecke, die uns körperlich forderte und uns zugleich die atemberaubende Landschaft Neuseelands in ihrer ganzen Vielfalt erleben ließ.
Neuseeland beeindruckt nicht nur durch seine bekannten Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem durch seine verborgenen, abgelegenen Orte wie den Lake Ohau, die die stille Schönheit dieses Landes in besonderer Weise zur Geltung bringen.