Neuseeland mit dem Rad – Detailplanung

Wie wir unser grobe Route durch die Südinsel Neuseelands gewählt haben, wisst ihr ja schon. Aber damit war unsere Planung noch nicht am Ende. Selbst unsere Tour an den Bodensee haben wir recht minutiös vorbereitet, da man mit dem Rad ja nicht ganz flexibel ist und mal 100km weiter fährt, wenn es einem passt. Für Neuseeland erscheint uns diese Detailplanung umso wichtiger. Dabei haben wir uns folgende grundlegende Fragen gestellt:

Wo werden wir übernachten?

Wir haben uns dazu entschieden, ein Zelt mitzunehmen, so dass wir zwar deutlich mehr Gepäck haben, gleichzeitig aber grundsätzlich recht flexibel sind, was die Übernachtungen angeht. Das heißt, wir können im Notfall recht spontan schauen, wo wir unterkommen. In Neuseeland gilt ja das Freedom-Camping-Prinzip, d.h. an vielen Stellen darf man einfach so übernachten. Außerdem gibt es eine Reihe an Campingplätzen mit einer großen Spannbreite an Komfort – von den ganz einfach DOC-Campingplätzen bis zu den hochwertig ausgestatteten Holiday Parks. Letztere bieten auch verschiedene Optionen mit einem festen Dach über dem Kopf, so dass wir ggf. auch spontan auf das Zelt verzichten und uns etwas mehr Luxus gönnen können.

Bei der Detailplanung der Route haben wir die App CamperMate genutzt. Hier kann man gut sehen, wo es die nächsten Zeltplätze gibt und bei vielen gibt es auch einige Bewertungen, so dass man sich ein gutes Bild verschaffen kann, ob einem der Campingplatz zusagt. Hierbei sind die Interessen unserer Kinder natürlich auch nicht ganz irrelevant…

Wie werden die Kinder Spaß an der Reise haben?

Klar ist, dass Jede Familienreise nur dann ein Erfolg wird, wenn sie allen Spaß macht und die Bedürfnisse von Eltern und Kindern berücksichtigt. Grundsätzlich sind wir recht zuversichtlich, weil die Bodenseetour auch für die Kinder getaugt hat. Dabei ist uns aber sehr klar geworden, dass gute Spielplätze oder Bademöglichkeiten wichtig sind. Die gibt es in Deutschland einfach überall, das wird in Neuseeland nicht so sein.

Daher haben wir bei der Routenplanung schon mal geschaut, welche Campingplätze diese Voraussetzungen mitbringen und anhand dieses Kriteriums ein wenig vorsortiert. Darüber hinaus hoffen wir natürlich, dass die tolle Natur unsere Kinder auch inspiriert und sie sich dort Spielplätze „schaffen“.

Haben wir rechtzeitig die Gelegenheit, die Akkus vom Lastenrad aufzuladen?

Ein weiteres Kriterium für die Reiseplanung sind unsere beiden Lastenradakkus. Immerhin haben wir zwei davon – das ermöglicht uns eine Reisedistanz von 100-120km am Tag. Je nach dem wie viele Höhenmeter wir dabei zurücklegen. In der Regel fahren wir maximal 60km am Tag. Problematisch wird es also nur dann, wenn wir zwei Tage hintereinander fahren und die Akkus zwischendurch nicht aufladen können. In Deutschland wäre das kein Problem. Spätestens nach ein paar Kilometern kommt man an einer Ortschaft vorbei – irgendwer würde einem dann schon die Akkus aufladen. Aber in Neuseeland ist das nicht unbedingt so. Und tatsächlich gibt es einen zweitägigen Reise-Abschnitt, auf dem es nur einzige Mini-Ortschaft gibt. Wir gehen einfach mal davon aus, dass wir da im Notfall etwas Strom bekommen.

Wo gibt es Supermärkte für das Proviant?

Auch das ist eine relevante Frage in Neuseeland. In der genannten App gibt es eine Übersicht über die größeren Supermärkte. Das sind aber nicht allzu viele… Es gibt auch tagelange keine echte Einkaufsoption. Über Google Maps haben wir noch ein paar kleine Stores herausgefunden, in denen man zumindest das Nötigste findet. Die haben wir in unsere Route integriert. Und dann hoffen wir mal, dass es auf den Zeltplätzen auch kleine Shops gibt für den täglichen Bedarf.

Und was ist, wenn uns etwas Unvorhergesehenes passieren sollte?

Auf alles können wir uns natürlich nicht vorbereiten, aber wir haben uns auch überlegt, was wir machen, wenn was schief gehen sollte. Mit Blick auf die Räder sind wir mit Ersatzteilen und Werkzeug gut ausgerüstet, wir nehmen sogar eine Standpumpe mit, um das Lastenrad im Notfall mit einem neuen Schlauch ausstatten zu können. Bei technischen Schäden am Motor des Lastenrads sind wir auf unseren lokalen Händler angewiesen. Und mit Blick auf unsere Gesundheit haben wir zum einen eine gute Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und zum anderen werden wir einen Handy-Anbieter mit besserer Netzabdeckung wählen. Notrufnummern und eine Liste mit Krankenhäusern haben wir auch dabei. Ansonsten setzen wir darauf, dass wir ja nicht total in der Pampa unterwegs sind, sondern an Orten, an denen auch andere Menschen früher oder später vorbeikommen. Ein bisschen spannend bleibt es aber natürlich…

Nachdem wir unsere Detailplanung abgeschlossen haben, geht es ans Packen. Was wir alles mitnehmen werden, erzählen wir euch in unserem nächsten Beitrag.